Quellen, aus denen wir schöpfen!
Pädagog:innen – Philosoph:innen – Psycholog:innen – Soziolog:innen – Theolog:innen
Was ist gute Beratung?
PeopleWare & Values Consulting vertritt ein systemisches, wertebasierte Beratungsverständnis, hervorragend zusammengefasst in zwei Zeilen aus dem Gedicht ‚Ein Reimbrief‘ von Henrik Ibsen:
Und ich soll dieses Rätsels Schleier heben ?
Mein Amt ist fragen, nicht Bescheid zu geben.
Klärung und Ermutigung
Der Nestor der deutschen Pädagogik, Prof. Hartmut von Hentig, hat das Basisverständnis für Aus- und Weiterbildung auf eine programmatisch ansprechende und überzeugende Formel gebracht: “Die Menschen stärken, die Sachen klären!” Er unterstreicht dabei verbindlich einen humanistischen Bildungsbegriff und erachtet folglich Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Verantwortung und moralische Selbstständigkeit gleichwertig mit der Aneignung von Wissen und dem Verstehen komplexer Verhältnisse.
Der lösungsorientierte Ansatz
In Beratung und Coaching arbeiten wir mit dem lösungsorientierten Ansatz nach Steve de Shazer und Insoo Kim Berg. Diese spiegelt auf exzellente Weise die Grundannahme moderner Beratung wieder, dass jeder Klient alle grundlegenden Kräfte zur Weiterentwicklung hat. Jeder hat Ressourcen um sein Leben zu bewegen. Diese Kräfte scheinen in der Krise vergessen, blockiert zu sein. Oftmals bewegen sich die eigenen Gedanken unter Belastung im Kreis und eine gute Lösung scheint unmöglich. Kurzzeitorientierte systemische psychologische Beratung hilft hier, die eigenen Kräfte wieder ins Fließen zu bringen, eine andere Haltung einzunehmen, das Gegenüber wieder aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, eine konstruktive Perspektive aufzubauen und schmerzliche Lösungsversuche einzustellen. Das beratende Gespräch dient dem Klienten zum Ordnen einer verfahren erscheinenden Problematik und hat zum Ziel, Lösungswege zu entwickeln, die dann umgesetzt werden können. In der Regel sind nur wenige Termine notwendig, um die akute Problematik wieder in den Griff zu bekommen.
Grundsätze lösungsorientierter Beratung
Grundsatz 1: Jeder Mensch ist Experte für sein Leben.
Grundsatz 2: Menschen haben alle Ressourcen in sich, díe sie brauchen.
Grundsatz 3: Man muss das Problem nicht kennen, um es zu lösen.
Grundsatz 4: Repariere nicht, was nicht kaputt ist.
Grundsatz 5: Wenn etwas funktioniert, mache mehr davon.
Die themenzentrierte Interaktion
Die Entwicklung zu Selbstverantwortung, Integrität und Entscheidungsfähigkeit braucht die Bereitstellung und Förderung einer spezifischen Lernumgebung wie sie im Modell der Themenzentrierten Interaktion von Ruth Cohn beschrieben ist. Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) ist auf aktives, schöpferisches und entdeckendes, lebendiges Lernen und Arbeiten ausgerichtet. Sie strebt ein dynamisches Gleichgewicht an zwischen den Bedürfnissen der einzelnen Personen, der Gruppe, deren Aufgabe und dem Umfeld. Ruth Cohn hat mit diesem Modell der drei didaktischen Handlungsebenen und dem Balancepostulat dieser den Weg gewiesen, Wissenserwerb und Sachorientiertheit auf der einen Seite und Persönlichkeitsbildung und soziales Lernen auf der anderen Seite miteinander zu verbinden.
Die Ökologie des Geistes
Und hinter allem steht Gregory Bateson (1904-1980). Als origineller Denker, der erkenntnistheoretische, biologische, linguistische, psychologische und anthropologische Fragestellungen unter systemischer Perspektive bearbeitete, zählt er zu den einflussreichsten Universalgelehrten des 20. Jahrhunderts. Er spielte in der Entwicklung der Kybernetik eine entscheidende Rolle und führte erstmals systemtheoretische und kybernetische Denkansätze in die Sozial- und Humanwissenschaften ein. Heute gilt er als geistiger Vater der systemischen Therapie. Auch gehörten auch die Gründer der Palo-Alto-Gruppe zu seinen Schülern, darunter der Kommunikationswissenschaftler und Schriftsteller Paul Watzlawick. Batesons systemtheoretische Schriften beeinflussten die soziologische Theorie von Niklas Luhmann und letztendlich die Personale Systemtheorie von E. König und G. Volmer. Zudem entwickelte der bei ihm zeitweise als Assistent tätige John Grinder später zusammen mit Richard Bandler das Neurolinguistische Programmieren (NLP).
Die formale Axiologie
Leistungen werden von Menschen vollbracht; Produkte und Prozesse stehen dabei hilfreich zur Seite. Die Bewertung von Leistungen, das Maß an Produktivität, geht oftmals in einem Atemzug einher mit der Bewertung der dafür verantwortlichen Menschen. Schlechte Zahlen, das bedeutet, wir haben Schlechtleister am Werk. Gesucht werden allerdings High-Performer. Doch die fallen nicht per Knopfdruck vom Traineehimmel, sondern entwickeln sich in innerbetrieblichen, kulturell reflektierten Förderungs- und Führungsprozessen. Gut beraten ist, wer sich in diesen Auswahl- und Entwicklungsprozessen an der Hartmansche Wertungsformel I>E>S orientiert, der menschlichen Wertedimension höchste Priorität einzuräumen.
Der non-direktive Ansatz- Klientenzentrierte Beratung
Die theoretische Grundlegung für dieses Beraterverhalten ist bei Carl Rogers zu finden. Er verbindet in seinem Konzept der klientenzentrierten Beratung die Werte des Humanismus mit der Lehre der Phänomenologie, die im Kern die Bedeutung des unmittelbaren, subjektiven Erlebens der Menschen beinhaltet. Ereignisse und Befindlichkeiten sind nicht Gegenstand objektiver, sachlicher Klärung und Beurteilung. Allein die subjektive Wahrnehmung bestimmt den Bedeutungsgehalt des Geschehens für die Betroffenen und die Auswirkungen auf ihr Handlungsvermögen. Niemand mag es, wenn ihm oder ihr gesagt wird, wie er oder sie sich in einer bestimmten Situation zu fühlen oder zu verhalten habe. So geben auch wir in der Rolle als Prozess- und EntwicklungsberaterInnen i.d.R. keine Tipps oder Ratschläge. Und einmal abgesehen von ihrer Wirkung (Ratschläge können auch Schläge sein), so leistet doch die Best-Practice-Kultur der Expertenberater einer Entmündigung Vorschub, die die Ratsuchenden eher fragen lässt, was soll ich tun, anstatt sie zu befähigen, Entscheidungen auf der Basis ihres eigenständig entwickelten Kriteriensets zu treffen.